In der letzten Sendung der tschechischen TV-Show GamePage wurde ein paar neue Details zum kommenden Mafia 2 bekannt geben. Neben Informationen zum Autoklau nahm die Sendung auch Stellung zur musikalischen Begleitung im Spiel. Demnach sind bereits alle 50 verschiedenen Autos im Titel implementiert und können im Vergleich zum Vorgänger ohne nerviges erlernen mit der Zeit von Anfang des Spiels geklaut werden. Entweder entscheidet man sich für ein Oblivion-ähnliches "Schloss-Knack-System" oder schlägt einfach die Scheibe ein, um sich Zutritt zum Kraftfahrzeug zu verschaffen.
Sowohl in den Autos als auch in Lokalen, Bars und Supermärkten laufen bis zu drei verschiedene Radiosender mit insgesamt 100 unterschiedlichen Musikstücken der 40er und 50er Jahre. Die Songs sind bereits fertig ausgewählt und befinden sich momentan zur Vertonung im Prager Philharmonie Orchester. Noch viel Arbeit, bis Mafia 2 dann letztendlich Mitte 2010 für die PlayStation 3 und Xbox 360 auf den Markt kommt.
Zugefügt (2009 Okt. 22, 00:39)
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MAFIA 2
Könnte auch den Titel Die ehrenwerte Gesellschaft: Reloaded tragen, denn Mafia 2 ist nicht bloß ein Nachfolger, Sequel oder wie auch immer man so etwas nennen mag. Nein, Entwickler 2K Czech scheint auf bestem Wege zu sein, eine Halbwelt-Simulation der Extraklasse abzuliefern. Nachdem bereits die cineastische Erzählweise und die action-orientierte Spielweise auf Präsentationen vorgestellt wurden, gab es auf der GamesCom einen Vorgeschmack auf die Open-World-Komponente von Mafia 2.
Ganz normaler Gangster-Alltag
Die Demonstration beginnt im Apartment unseres Kumpels Joe. Wir zählen das Jahr 1952, heißen Vito und schauen einer Prostituierten dabei zu wie sie sich anzieht. Der anderen leichten Lady unter der Dusche sollen wir mal kurz den Rücken schrubben. Doch so einfach ist das Ganze dann doch nicht: Unser Freund Giuseppe ruft an und bittet uns unsere bestellten „Spezialpapiere“ - gefälschte Ausweise – bei ihm abzuholen.
Gesagt, getan. Nur fehlen uns noch einige Kleinigkeiten. Erstens: Die richtige Stärkung. Wir gehen zum Kühlschrank und holen uns eine Banane und trinken einen Schluck Milch. Zweitens: Der richtige Dress. Mit Unterhemd geht ein ehrenwerter Mann natürlich nicht aus dem Haus. Also ab zum Kleiderschrank und den feinen Zwirn übergezogen. Fertig ist der Sandbox-Gangster.
Bei unserer hauseigenen Garage angekommen, können wir aus diversen Karossen wählen, die ihren realen Vorbildern aus den 40er und 50er Jahren in Nichts nachstehen. Kaum sitzen wir in unserem chicen Vehikel und wollen die Ausfahrt verlassen, werden wir schon in ein erstes Sandbox-Element hineinmanövriert: Eine der Prostituierten baut einen Unfall und wird vom geschädigten Halbstarken bedroht. Helfen oder nicht helfen? Das ist hier...ja, ja – schon klar. Solche geskripteten Ereignisse sollen immer wieder in der offenen Welt von Mafia 2 vorkommen und für eine gewisse Dynamik im Spielverlauf sorgen.
Der richtige Soundtrack für Faustkämpfe
Beeindruckend ist vor allem, dass alles ohne spürbare Ladezeiten funktioniert. Egal ob der Wechsel von Cutscenes ins Gameplay, der Übergang von Sandbox- in Story-Elemente, oder der Schritt von Innen nach Außen – alles läuft absolut flüssig und vermittelt somit umso mehr den Eindruck Teil einer lebendigen (Halb-)Welt zu sein. Dies wird ermöglicht durch die verwendete „Illusion“-Engine, die die ungefähr 13 Quadratkilometer große Stadt in einem Guss darstellt und berechnet.
Doch zurück zu unserer Nebenmission. Wir knocken den Unruhestifter mit ein paar gezielten Schlägen in die Bewusstlosigkeit und erhalten prompt ein zweideutiges Angebot der leichten Dame. So einfach ist es dann doch. Wichtig zu erwähnen, dass die Faustkämpfe in Mafia 2 echten, harten Streetfights ähneln. Eine leichte und eine harte Schlagvariante, plus eine Möglichkeit zu Blocken hört sich vielleicht nicht nach viel an, gibt dem Straßenkampf in der Praxis aber genug Varianz und Brutalität, um Abwechslung zu bieten und eine gewisse Authentizität zu wahren.
Auf dem Weg zu unserem Kontaktmann schalten wir genüsslich durch die diversen Radio-Stationen und schwelgen in zuckersüßen Oldie-Reminiszenzen. Endlich bei Giuseppe angekommen gestaltet sich die Übergabe zum Glück problemlos und bevor wir überhaupt die Möglichkeit bekommen, unsere Papiere in Empfang zu nehmen, bekommen wir von unserem alten Kumpel Steve ein verlockendes Angebot: Wir sollen einem Rivalen ohne viel Tam-Tam die Auto-Sammlung zerstören. Die 500 Dollar können wir gut gebrauchen, also nehmen wir an.
Der lange Arm des Gesetzes
Bevor es weitergeht, kaufen wir in Giuseppes Shop noch einige nützliche Items wie Dietriche oder Molotow-Cocktails. Wir machen uns auf den Weg zum Auto-Depot. Den Überfall von zwei Obdachlosen spulen wir ein wenig vor und kommen zu der Szene als uns ein aufmerksam gewordener Polizist anhält und nach der Lizenz unserer Waffe fragt. Hier bieten sich drei Möglichkeiten: Wegrennen, angreifen, oder (wenn vorhanden) Lizenz zeigen. Wir entscheiden uns für Ersteres und gelten von nun an als „gesucht“. Nachdem wir dem Polizisten entkommen konnten, kaufen wir erstmal neue Klamotten in einem nahe liegendem Geschäft, um unseren Fahndungs-Status zu verlieren.
Dass der Polizist uns „nur“ verfolgt und nicht geschossen hat, ist logisch: Das Polizeisystem in Mafia 2 reagiert möglichst realistisch auf die begangenen Verbrechen. Wegrennen ist also kein Grund abgeknallt zu werden. Da das Ziel unseres Nebenjobs noch einige Blocks entfernt ist, suchen wir einen neuen fahrbaren Untersatz. Hier kommen die Dietriche zum Einsatz. Faustregel: Je teurer der Wagen, desto schwieriger ist er zu knacken. Auf dem Weg zum Ziel erwähnt Alex Cox, dass spezielle Nebenmissionen nur zu ganz bestimmten Tageszeiten annehmbar sein werden.
Am Auto-Depot angekommen können wir entweder das Gelände stürmen oder eher leise vorgehen und uns hinein schleichen. Wir schleichen. Mafia 2 verfügt über ein grundlegendes Schleich-System, das den Ansprüchen in solch einem Open-World-Game gerecht werden soll, so Alex Cox. Nachdem wir die erste Wache von hinten gegriffen und zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben, stürmen wir die Garage mit den Luxus-Karossen und schlagen den anwesenden Wachmann mit ein paar gezielten Schlägen nieder.
Ende, aus, Ellbogen raus
Endlich alleine mit uns und den feinen Boliden setzen wir die Bude mit unseren explosiven Cocktails in Brand. Doch nicht nur das: Das gesamte Gebäude fängt Feuer und fällt nach kurzer Zeit in sich zusammen. Wände, Regale, Stahlträger. Einfach alles kollabiert – natürlich physikalisch korrekt. Sowas hat man in GTA IV vergeblich gesucht. Dieser Anblick ist wahrlich der Höhepunkt der gesamten Präsentation und zeigt was Mafia 2 für ein enormes Potenzial hat.
Der ganze Krach hat mittlerweile die Gesetzeshüter auf den Plan gerufen und wir müssen versuchen so gut es geht aus der verzwickten Situation herauszukommen. Wir schießen uns den Weg frei und schnappen uns einen der übrig gebliebenen Flitzer und brechen durch die Wagensperre der Polizei. Doch leider bleiben wir – dem Vorführungseffekt sei es gedankt – mit unserem Auto an einer Häuser-Ecke hängen und müssen uns nach einem anderen Wagen umsehen. Bei dieser Gelegenheit zeigt uns Alex Cox wie man Autos ebenfalls knacken kann: Mit roher Gewalt. Den Ellbogen kurz durchs Fenster gezogen, schon sitzen wir vor dem Lenkrad. Klar dürfte sein, dass diese Methode für wesentlich mehr aufsehen sorgt, als die Nutzung von Dietrichen.
Auch wenn einige Slow-Downs und Platzhalter-Elemente einen teilweise unfertigen Eindruck des Spiels gaben – Es soll sogar Präsentationen gegeben haben, während denen Autos vom Himmel regneten: Mafia 2 sieht einfach nur hammermäßig aus. Die Entwickler haben es echt geschafft, ein absolut authentisches (Gangster-)Lebensgefühl in Nullen und Einsen umzusetzen. Das fängt bei der Grafik und der unvorstellbaren Detailverliebtheit an und hört bei den vielen Möglichkeiten der offenen, atmosphärischen Spielwelt und den tollen Charakteren auf. Zu Story sei noch gesagt, dass diese laut 2K Czech vier verschiedene Enden bieten soll.
Alter Schwede GeiLooooooooooooooooo ;-) *hächL*